Mittwoch, 5. September 2012

Ein kleines Tunika Näh-Tutorial

Ich liebe Fledermaus-Ärmel. Die sehen klasse aus und sind total gemütlich, leider gibt es die aber so selten und mein Lieblings-Fledermaus-Pulli von American Apparel ist zwar super, aber doch nicht so richtig günstig. 
Und verbunden mit einem simplen Tunika-Schnitt ist das ganze nochmal so gemütlich kuschelig!


Ich hab einen recht schweren aber ganz weichen grauen Jersey Stoff gewählt. Die fühlen sich ganz toll auf der Haut an und sind mit einer Jersey-Nadel für die Maschine auch total angenehm zu verarbeiten. Den Hals Saum hab ich mich schwarz weißem Schrägband von Frieda Hain versäubert, genauso wie die Kanten der aufgenähten praktischen Taschen aus bunten Stoffresten. 


Der Schnitt ist wirklich super einfach. Er ist locker angelehnt an ein locker sitzendes Männer T-Shirt. 
Dazu habe ich erst die Gesamtlänge ermittelt, die die Tunika haben soll. Einfach von der Schulter abwärts messen. Diese Stelle mit Schneiderkreide markieren und daran die Taillenlänge ermittelt. Ein Männer-T Shirt linksbündig ansetzten und vom Ärmelansatz eine gerade Linie ziehen. Fledermausärmel sind in einem anderen Winkel angesetzt, also jetzt einen 90° Winkel oberhalt der Taillenlinie anzeichnen und in eine Kurve zum Vertikalen Verlauf des T-Shirts leiten.
Die Tunika sollte locker fallen, deshalb den Hüftumfang messen, die Summe halbieren und diesen Wert als Breite der Tunika benutzen und markieren. Damit das Stoffstück symmetrisch wird einfach die bereits angezeichnete Seite ausschneiden, die linke untere Ecke auf die markierte Stelle der Breitenlänge schlagen und als Schablone benutzen. Fertig ist die erste Seite. Die andere Seite identisch ausschneiden. 

Danach beide Seiten vernähen, nachdem alles abgesteppt ist, den Halsausschnitt beliebig vergrößern, so wie Du es magst. Ich habe außerdem auf meine aufgezeichnete Taillenlinie ein Gummiband unter Spannung eingenäht. Das Gummiband am besten so langsam wie möglich verarbeiten, das ist besser für die Maschine. Das Schrägband angenäht und voilà, die Tunika ist eigentlich fertig.


 Ich mag allerdings Taschen an meinen Klamotten, also habe ich zusätzlich noch vier meiner hübschesten Stoffreste genommen (Ich hab knallbunte gewählt, außen in Blautönen und innen Pünktchen und Streifen, das gibt der grauen Tunika was Besonderes). Dafür ein Rechteck wählen, eine Kante abrunden und diagonal von der Abrundung eine Aussparung schneiden. Wie groß die Tasche ist, ist eigentlich egal, mach sie so groß wie Du möchtest. Meine Taschen habe ich so groß gemacht, dass sie so tief sind wie meine ganze Hand und ungefähr doppelt so breit sind. Das Ausgeschnittene Taschenstück als Schablone benutzen und vier Teile ausschneiden. Dann immer Tasche und Innenstoff mit dem Muster aufeinander feststecken und vernähen. Eine Seite dabei offenlassen, damit du die Tasche danach auf rechts drehen kannst. Du kannst die Taschen jetzt noch beliebig verschönern, ich habe Schrägband an die Taschenkanten genäht. 

Ziehe die Tunika anschließend am Besten an, um die Höhe der Taschen zu ermitteln. Im Idealfall liegen sie genau auf Höhe der Hände, damit Du gut reingreifen kannst. Du solltest aber natürlich auch darauf achten, dass es im Vergleich zum Saum gut aussieht. Die Taschen einfach locker feststecken und etwas raffen, damit man leicht herein greifen kann und dann einfach auf Deine Tunika aufnähen.

Fertig!

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